Ballonfahrt über den Bergen Vorarlbergs – Die Alpen aus einer anderen Perspektive

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Wenn ich über Gipfel, Touren und Wanderungen schreibe ist die Perspektive dabei natürlich immer die Gleiche, auch wenn es jedes Mal auf ein Neues etwas Berauschendes und einfach Schönes ist. Ich würde mich als echter Bergfex bezeichnen und das unabhängig von der Jahreszeit und umso mehr Überzeugungsarbeit war notwendig, um mich von einer Ballonfahrt zu überzeugen. Aber gleich vorab, es hat sich gelohnt! Mehr als das …

 

Ein Bergfex ohne festen Boden …

 

Blick auf Lindau

 

Hätte ich die Ballonfahrt nicht geschenkt bekommen, dann hätte ich mir dieses Erlebnis wohl nie gegönnt und es wäre wirklich schade darum, denn mit dem Ballon durch die Lüfte zu gleiten, hoch über meinen Bergen ist ein richtig erhabenes, schönes Gefühl.

Die geplante Route für die 1-stündige Fahrt durch die Lüfte sollte von Dornbirn über den Vorderen Bregenzerwald und den Bodensee führen. Eine Stunde lang keinen Boden unter den Füßen zu haben, das ist für einen erklärten Bergfex wie mich keine leichte Übung. Da hatte es mein Bruder, der mich begleiten sollte, schon deutlich einfacher.

Was mich am meisten überraschte, auch Ballonfahrer sind offensichtlich Frühaufsteher wie ich. Denn bereits früh morgens sollten wir uns am Ausgangspunkt einfinden, um in die Morgenlüfte empor zu steigen.

Das Wetter an diesem frühen Frühsommer Morgen war ein Traum und für mich mehr als nur verlockend, um eine Tour in die geliebten Berge in Angriff zu nehmen. Heute hieß es aber darauf verzichten und durch die Lüfte schweben.

Die Hülle des Ballons lag ausgebreitet im großen Feld und schien darauf zu warten, sich endlich mit Gas fühlen zu dürfen. Nach einer kurzen Einweisung bestiegen wir, insgesamt 6 Personen, den Korb, der überraschend stabil am Boden stand. Und dennoch, ich muss zugeben, auch in noch so gefährlichen Höhen in meinen Bergen, fühle ich mich wohler. Denn hier war ich dem Ballon und den Künsten unseres Ballonfahrers ausgesetzt.

Überraschend rasch füllte sich der Ballon mit dem einströmenden Gas und breitete seine volle Größe aus. Und angesichts dieser war ich nun wirklich überrascht. Langsam, sehr sanft verabschiedete sich unser Gefährt vom Boden. Spätestens jetzt stellte sich ein wirklich tolles Gefühl ein, denn so sanft und angenehm hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Rasch gewann der Ballon an Höhe und mit dem Blick dem Bregenzerwald zugewandt begrüßte uns die wärmende Morgensonne. Und spätestens jetzt muss ich zugeben, das Morgenerwachen ist nicht nur in den Bergen ein einmaliges Erlebnis, sondern auch in den hohen Lüften bei einer Ballonfahrt. Die Strahlen der Sonne spiegelten sich im hinter uns liegenden Bodensee. Ein Traum! Gigantisch und einfach nur schön.

Das dicht besiedelte Rheintal, das unter uns lag, machte einen immer beschaulicheren Eindruck. Von hier Oben war von Hektik, Stress und Verkehr nichts zu spüren. Ein Gefühl, das mich an meine Bergwelt erinnerte und mir das Ballonfahren mehr als nur sympathisch erscheinen lässt.

Für mich spannend und beeindruckend, dass die Richtung in die sich der Ballon bewegen soll, durch die Luftströme in den unterschiedlichen Höhen gesteuert wird. Faszinierend und unglaublich zu gleich. Nachdem wir die Gipfel des Vorderen Bregenzerwaldes angekratzt hatten und in der Morgensonne bewundert haben, führte uns der Weg über den herrlichen Bodensee. Und spätestens jetzt war klar, Ballonfahren ist ein Traum!

 

Die Herausforderung wieder Boden unter den Beinen …

 

Bregenz von oben
 

So beeindruckend die Fahrt durch die Lüfte war und so sehr mich diese gefesselt hat, so sehr machte mich der Gedanke an die bevorstehende Landung nervös. Der Ballonfahrer zeigte uns ein großes Feld als Landeplatz … so weit, so gut … leider war die Wiese von Obstbäumen nur so gespickt und da am Boden das Lenken des Himmelsgefährts – für mich als Laien – nicht so einfach schien, stellte sich ein doch leicht mulmiges Gefühl bei mir ein.

So rasch wir an Höhe gewonnen haben, so rasch, auch das war für mich überraschend, gaben wir diese wieder ab und die vielen Bäume kamen immer näher und wirkten dadurch nicht unbedingt weniger bedrohlich.

Souverän führte uns unser Kapitän zwischen den Bäumen hindurch. Der Korb setzte mit einigem „Ruckeln“ auf dem Boden auf, aber das war es dann schon. Wow!

Ich kann diese Erfahrung jedem nur wünschen! Das sanfte Gleiten durch die Lüfte ist ein Traum, es ist berauschend und beeindruckend zu gleich!

Dieser Beitrag wurde verfasst von Michael.